Der Teekenner unterscheidet hauptsächlich drei nach ihren Anbaugebieten benannte Teesorten: Assam, Ceylon und Darjeeling. Es gibt noch viele andere Gegenden, in denen Tee gedeiht, aber diese drei sind die wichtigsten. Der nordindische Assam-Tee stammt aus dem größten Anbaugebiet der Welt und ist ein typischer Hochlandtee mit kräftigem Aroma. Der herb-kräftige Ceylon stammt aus Sri Lanka, dem weltweit drittgrößten Anbaugebiet. Beide Sorten finden sich oft in Teemischungen und sind gegen hartes Wasser unempfindlich. Der zarte, gelbe Darjeeling wächst an den Südhängen des Himalaya rund um die gleichnamige Distriktshauptstadt im nördlichen Westbengalen auf über 2000 Meter Höhe. Er ist empfindlicher gegen hartes Wasser. Unter China-Tees versteht man fermentierte oder halbfermentierte Grüntees aus chinesischen Anbaugebieten. Bei der Fermentation reagiert der Zellsaft der Teeblätter mit dem Sauerstoff und verfärbt sich rotbraun, dabei verringert sich der Gerbsäuregehalt.

Die ursprüngliche Methode der Bereitung von Teegetränken ist die Verwendung von frischen Teeblättern, die direkt vom Strauch gezupft in heißes Wasser gelegt werden. Dieser Tee schmeckt deutlich anders als alle anderen Sorten. Frische Teeblätter sind jedoch nicht lange lagerfähig, fermentieren von allein oder verderben durch Tätigkeit unerwünschter Mikrorganismen, weshalb gezielte Fermentation und Trockung entwickelt wurde, um den Tee lagerfähig zu machen. Dabei entstehen ja nach Vorgehensweise und Ausgangsmaterial zahlreiche unterschiedliche Geschmacksqualitäten. Heute werden vier traditionelle Formen unterschieden, die sich vor allem im Grad der Fermentation unterscheiden

Weißer Tee – So genannt, weil die Epillärhärchen an der Blattunterseite den getrockneten Teeblättern eine weiß-silberne Farbe geben. Keine gewollte Fermentation. Junge Triebe werden geerntet und getrocknet (wie Heu). Nur Spitzentees eignen sich zur Produktion von weißem Tee.

Grüner Tee – minimale Fermentation. Bei der traditionellen Herstellung wird der Tee nach der Ernte in Eisenpfannen über dem Feuer gewelkt und dann getrocknet. Bei der industriellen Herstellung geschieht dies in großen gerührten Behältern. In Asien wird grüner Tee jedoch noch weiter unterteilt, zum Beispiel in Japan in den „normalen“ grünen Tee (Ryokucha), vor dem Aufguss erhitzten grünen Tee  (Hōojicha), mit Reisflocken gemischten grünen Tee (emmaicha) u. a..

Oolong – teilweise fermentiert. Nach der Ernte wird der Tee in Weidenkörben geschüttelt, der austretende Saft reagiert mit dem Sauerstoff der Luft. Dieser Prozess heißt Fermentation. Er wird durch das Erhitzen in Eisenpfannen gestoppt.

Schwarztee - wird in Ostasien eigentlich als roter Tee (chin. Hong cha, jap. Kōocha) bezeichnet – Komplette Fermentation. Wie Oolong, der Fermentationsprozess wird aber nicht gestoppt. Erst nach längerer Zeit wird der Tee fertig getrocknet.           

Neben diesen vier klassischen Herstellungsarten gibt es weitere, weniger verbreitete Spezialitäten:

Puh-er-cha -  wird in Asien als Schwarztee bezeichnet und ist in der Tat auch wesentlich dunkler in der Farbe als der bei uns getrunkene Schwarztee – in der Tasse sieht er farblich eher aus wie Kaffee. Es ist ein mehrere Jahre gelagerter (gereifter) Schwarztee.

Gelber Tee -  ist eine nur in China produzierte Spezialität. Es ist ein weißer Tee, der nach der Ernte nicht sofort weiterverarbeitet wird. So findet eine minimale Fermentation statt. Es ist eine der teuersten Tee-Spezialitäten, die erhältlich sind. Manchmal wird er auch als Grünteesorte eingestuft.

Weißer Tee

Oolong

Aromatisierte Tees

Aromatisierte Tees findet man in zwei Ausprägungen. Die klassischen aromatisierten Tees kommen aus China. Grüntee oder eine Mischung aus Grün- und Schwarztee wird durch Zugabe von frischen Blüten aromatisiert. Die Blüten werden regelmäßig abgesiebt und wieder durch frische Blüten ersetzt, bis das gewünschte Aroma erreicht ist. Die bekanntesten Varianten sind Rosentee und Jasmintee, deren Handelsform oft noch Blütenreste enthält.

Steigender Beliebtheit erfreuen sich in Europa aromatisierte Schwarz- oder Grüntees. Dabei wird der Tee mit Aromen unterschiedlicher Geschmacksrichtungen angereichert. Bekannte Aromen, die dem Tee zugesetzt werden, sind Fruchtaromen wie Kirsche oder Maracuja, Vanille und andere Gewürze (zum Beispiel Anis, Zimt), oder Zitrusaromen wie Apfelsine, Lemon oder auch Bergamotte (welche im Earl-Grey, einem der ältesten Aromatees enthalten ist).

Angeboten werden auch auffällige künstlich komponierte Aromata wie Mandel, Bratapfel, Schokolade, Pfefferminz, Erdbeere usw.. Bei vielen dieser aromatisierten Sorten spielt die Qualität des verwendeten Tees eine untergeordnete Rolle, da er nur als Trägermaterial des Aromastoffs benötigt wird. In aller Regel finden Schwarztees mittlerer bis unterer Qualitätsstufen Verwendung oder werden teilweise bis völlig durch andere Träger ersetzt.

Rauchtee

Unter Rauchtee versteht man eine Teesorte, bei der die Blätter beim Trocknen im Rauch von harzreichem Holz geräuchert werden. Dadurch bekommt der Tee ein ganz besonderes Aroma mit einer kräftig rauchigen Note und einen intensiven Duft. Am weitesten verbreitet ist heute die Sorte Tarry Lapsang Souchong. Aber auch in russischen Mischungen findet er Anwendung. Er eignet sich gut zu Brotzeiten und kann auch zum Kochen verwendet werden.

Die rauchige Note ist sehr alt und dürfte bei allen Sorten mit Schnelltrocknung vorgekommen sein, bevor es gelang, heißen Luftstrom ohne Rauchbeimischung zu erzeugen.

Flugtee

Unter Flugtee versteht man Tee, der frisch aus den Anbauregionen eingeflogen wird. Besonders bei hochwertigem Grüntee wie Shincha oder  Gyokuro ist die Frische für den Geschmack sehr wichtig. Somit ist der Tee schon kurze Zeit nach der Ernte (ab Mai) in den europäischen Regalen.

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